Dorstener Wirtschaftsforum: Wie Unternehmen von inklusiver Beschäftigung profitieren können

Veröffentlicht am: 13. Mai 2025 um 11:35 Uhr

Am 08.05.2025 fand in der Werkstatt Wulfen das Dorstener Wirtschaftsforum statt – eine erfolgreiche Fachveranstaltung, die sich mit einem Thema beschäftigte, das zunehmend an Bedeutung gewinnt: Inklusion im Betrieb. Unter dem Titel „Inklusion beginnt im Betrieb – Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Behinderung“ kamen mehr als 80 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und sozialen Einrichtungen zusammen, um sich über die Chancen und Möglichkeiten der inklusiven Beschäftigung auszutauschen. Die Veranstaltung wurde von der Windor GmbH, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen und den Recklinghäuser Werkstätten organisiert.

Impulse zu Beginn der Veranstaltung

Die Veranstaltung wurde mit drei aufschlussreichen Impulsbeiträgen eröffnet, die die Relevanz von Inklusion für die Wirtschaft verdeutlichten. Bürgermeister Tobias Stockhoff hob hervor, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderung gleichberechtigt in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Inklusion sei nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit – besonders angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels.

Heike Strototte vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen gab einen Einblick in die zahlreichen Unterstützungsangebote, die Unternehmen helfen können, inklusive Arbeitsplätze zu schaffen. Sie erklärte, wie durch gute Vorbereitung und individuelle Begleitung nachhaltige Arbeitsverhältnisse entstehen können.

Michael Wedershoven, Leiter des LWL-Inklusionsamtes Arbeit, betonte die Bedeutung von Normalität im Umgang mit Inklusion. Unternehmen seien nicht allein auf diesem Weg – es gibt vielfältige Fördermöglichkeiten, um inklusive Beschäftigung erfolgreich umzusetzen. „Inklusion gelingt dann, wenn Menschen mit Behinderung da sind, wo auch andere Menschen sind“, so Wedershoven.

Best Practice: Wie Inklusion im Betrieb funktioniert

Die Praxisbeispiele zeigten eindrucksvoll, wie Inklusion in Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt wird. Das Unternehmen Arvato stellte digitale und organisatorische Maßnahmen vor, mit denen Menschen mit Behinderung erfolgreich in den Arbeitsalltag integriert werden können. VPO Brings verdeutlichte, wie unkompliziert und selbstverständlich Inklusion im täglichen Betrieb sein kann.

Ein weiteres Highlight war der Beitrag von Frau Blume vom Bürgerbahnhof Dorsten, die von der inklusiven Betriebskultur in dem Restaurant erzählte. Hier arbeiten alle Beschäftigten auf Augenhöhe zusammen – und dieses offene Klima wird auch von den Gästen wahrgenommen. Es wurde klar, wie sehr eine inklusive Unternehmenskultur das gesamte Betriebsklima positiv beeinflussen kann.

Ein besonderer Moment war der Beitrag von einem Mitarbeiter mit Behinderung beim Bürgerbahnhof Dorsten. Er berichtete aus seinem Arbeitsalltag und zeigte auf, wie viel Spaß und Erfüllung ihm die Arbeit in einem inklusiven Umfeld bereitet. Mit seiner Begeisterung für den Job setzte er ein eindrucksvolles Zeichen für gelungene Teilhabe und machte deutlich, wie wichtig es ist, als Teil eines Teams zusammenzuarbeiten. Sein Wunsch für die Zukunft: mehr Gemeinsamkeit.

Austausch und individuelle Beratung

Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, an Diskussionstischen mit Fachleuten zu sprechen und sich über die verschiedenen Aspekte der inklusiven Beschäftigung zu informieren. Vertreter:innen von der Agentur für Arbeit, dem LWL, der IHK, der HWK, der LWK sowie von sozialen Trägern standen für individuelle Fragen und Beratung zur Verfügung. Es wurde über Fördermöglichkeiten, rechtliche Rahmenbedingungen und konkrete Unterstützungsangebote gesprochen – und vor allem auch über die praktischen Erfahrungen von Unternehmen, die bereits inklusiv arbeiten.

Ein positives Fazit

Die Veranstaltung hat einmal mehr verdeutlicht, dass Inklusion nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil für Unternehmen ist. Unternehmen, die Menschen mit Behinderung einstellen, profitieren von einem vielfältigen und engagierten Team. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft.