Geförderter Breitbandausbau – Erster Spatenstich für das Fördergebiet „Kreis Recklinghausen Nord“

Veröffentlicht am: 17. April 2019 um 08:43 Uhr

Großer Bahnhof für den geförderten Breitbandausbau: Gemeinsam haben Vertreter von Bund, Land, Kreis und Stadt mit den ausführenden Unternehmen am Freitag, 12. April 2019, in Dorsten den ersten Spatenstich für den geförderten Breitbandausbau im „Fördergebiet Nord“ vorgenommen. Ab sofort wird im Kreisgebiet mit Hochdruck an der Umsetzung des von Bund und Land geförderten Ausbaus mit schnellem Internet gearbeitet.

Das ist ein wichtiger Schritt für die Region. 207 Schulen, 1.300 Unternehmen und über 10.000 Privathaushalte werden mit Glasfaseranschlüssen versorgt. Für die Wirtschaft ist dieser Ausbau ein wichtiger Standortfaktor. Wir sind Bund und Land sehr dankbar, dass sie die Förderung jeweils zur Hälfte übernommen haben“, sagte der stellvertretende Landrat Harald Nübel beim ersten Spatenstich in Dorsten.

Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff ergänzt: „Wir haben uns in Dorsten früh auf den Weg gemacht, einen zukunftsfähigen Breitbandausbau voranzutreiben. Mit dem geförderten Ausbau können nun viele zusätzliche echte Glasfaser-Anschlüsse für Unternehmen, Schulen und Haushalte realisiert werden. Ich freue mich, dass mit dem Förderprogramm in die Zukunft unserer Stadt investiert wird.“

Mehr Informationen zum Thema gibt es auf www.kreis-re.de/breitband

Hintergrundinformationen

Der Kreis Recklinghausen hat Anfang 2017 mit allen zehn kreisangehörigen Städten eine Kooperationsvereinbarung zum geförderten Breitbandausbau im gesamten Kreisgebiet abgeschlossen. Mit dieser Vereinbarung konnte sich der Kreis um Fördermittel des Bundes und des Landes bewerben, um im gesamten Kreisgebiet möglichst viele „weiße Flecken“ – das sind Adressen mit weniger als 30 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit – zu beseitigen und mit schnellem Internet zu versorgen.

Mitte 2017 hat der Bund die gemäß seiner „Richtlinie für die Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ möglichen 50 % der beantragten Mittel vorläufig bewilligt. Der Antrag des Kreises auf Kofinanzierung durch das Land NRW in Höhe weiterer 50 % wurde ebenfalls positiv beschieden auf Grundlage der „Richtlinie des Landes NRW zur Kofinanzierung des Bundesprogramms“. Die letztlich insgesamt benötigten Finanzmittel in Höhe von 68,35 Millionen Euro wurden Anfang 2019 von Bund und Land NRW endgültig bewilligt.

Am 22.02.2019 wurden vom Kreis Recklinghausen und den TKUs die Verträge für vier Lose unterschrieben. Beauftragt wurden die Deutsche Telekom AG und die GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH. Durch diese erfolgt der Breitbandausbau für Privathaushalte und Unternehmen in fast allen „weißen Flecken“ sowie von allen 207 Schulen im Kreisgebiet. Insgesamt bedeutet das weit über 11.000 geförderte Glasfaseranschlüsse in den zehn Städten.

Die Glasfaseranschlüsse werden von den beauftragten TKUs als „FTTH“ („fibre to the home“) ausgeführt. Somit werden die gesamten neuen Netze in Glasfaser bis zum Haus- bzw. Wohnungsanschluss gebaut, statt wie bisher üblich auf den letzten Metern mit Kupfer- oder Koaxialkabeln. Mit dem durchgängigen Ausbau in Glasfaser werden die Voraussetzungen geschaffen, den Anschlussnehmern echtes „Breitband“ anzubieten, da mit diesen Netzen grundsätzlich Datenströme im Gigabit-Bereich möglich sind.

Der Ausbau erfolgt in den definierten Ausbaugebieten flächendeckend im förderrechtlichen Sinne. Dies bedeutet in den geförderten Bereichen für 100 % der Haushalte zuverlässig eine breitbandige Datenübertragungsrate von mindestens 50 MBit/s im Downstream und für 80 % der Haushalte sogar zuverlässig eine Datenübertragungsrate von mindestens 100 MBit/s – jeweils symmetrisch. Innerhalb der Ausbaugebiete werden an Sonderstandorten wie Schulen sowie für Unternehmen in Gewerbegebieten Übertragungsraten von mindestens 1 GBit/s symmetrisch zur Verfügung stehen. Symmetrischer Glasfaseranschluss bedeutet, dass sowohl im Download als auch im Upload die gleiche Bandbreite garantiert wird und nicht durch andere Anschlussnehmer auf der gleichen Leitung gemindert wird.

Das Kreisgebiet ist in ein Fördergebiet Nord und ein Fördergebiet Süd mit jeweils zwei Losen aufgeteilt. Das Los Nord 1 umfasst die Städte Dorsten und Gladbeck, Los Nord 2 die Städte Haltern am See, Marl und Oer-Erkenschwick, das Los Süd 1 die Städte Datteln und Waltrop sowie das Los Süd 2 die Städte Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel.

Der erste Spatenstich des geförderten Breitbandausbaus im Kreis Recklinghausen erfolgte am 10. April 2019, die letzte Freischaltung ist für Mitte 2021 geplant.