Stadtmarketingprozess in Dorsten

Veröffentlicht am: 18. Juni 2019 um 11:07 Uhr

Die Idee des „Stadtmarketings“ allgemein ist mit der Erkenntnis entstanden, dass die Städte als Standorte kein Selbstläufer sind, sondern laufenden Veränderungen unterliegen und es daher ständiger Bemühungen um die Attraktivität des Standorts bedarf.


Bestandteile des Stadtmarketing nach R.A. Laube

Mit der Einrichtung der Dorstener Stadtagentur zum 01.09.2018 startete der Stadtmarketingprozess Dorstens. Anstelle der üblichen umfangreichen Bestandsanalyse trat in Dorsten eine Situationsanalyse. Grundlage dieser Situationsanalyse waren drei Dorstener Stadtmarketingprozesse aus der Vergangenheit (Stadtmarketing 2001/ Zukunftskommission 2012/Wir machen MITte 2015 lfd.), der Ortsteil-Check der Dorstener Zeitung und zusätzlich Gespräche mit Akteuren*innen und Bürgern*innen zum Thema Attraktivität Dorstens.

In Dorsten liegt der Fokus der Stadtmarketingentwicklung in einer umfassenden Bürgerbeteiligung! Die Bürger*innen legen die Themenfelder des Stadtmarketings fest und entwickeln dazu Maßnahmen und Einzelschritte.

Vorgehensweise und erste Ergebnisse

In drei Veranstaltungen im Norden, Süden und in der Mitte Dorstens wurden Schritt für Schritt „Leitplanken“ für das Stadtmarketing durch Dorstener Bürger*innen  verschiedener Altersgruppen entwickelt.

Rund 100 Teilnehmende haben umfangreich diskutiert und viele Aspekte für eine „Marke Dorstens“ eingebracht.

Folgende vier Themenfelder wurden gemeinsam erarbeitet und diskutiert:

  • Bürgerengagement und gute Gemeinschaft in Dorsten
  • Wasser und Grün in Dorsten
  • Kultur in Dorsten
  • facettenreiche Stadtteile Dorstens

 

In den Veranstaltungen erörterten die Teilnehmenden zunächst die Besonderheiten Dorstens, um dann für unterschiedliche Zielgruppe hervorzuheben, welche Schwerpunkte gegenüber der Zielgruppe aus den vier Themenfeldern kommuniziert werden sollten bzw. für die Zielgruppe interessant sein könnten.

Eine Arbeitsgruppe mit insgesamt acht Vertreter*innen aus Dorsten arbeitet die Ergebnisse gemeinam mit der Stadtagentur aus und nimmt Themen und Kritikpunkte auf, die z.B. in den Stadtteilkonferenzen diskutiert und zu denen die Experten aus dem jeweiligen Fachbereich hinzugezogen werden. Erste Ideen, wie z.B. die einheitliche und für alle zugängliche Erfassung und Information zu den vielfältigen Veranstaltungen in Dorsten oder der Austausch der Stadtteile untereinander, werden gerade aufbereitet und zeitnah umgesetzt. Für den Stadtmarketingprozess wurden die positiven Aspekte hervorgehoben, da für die „Marke Dorstens“ die Vorteile Dorstens beworben werden sollen. Negative bzw. veränderungsbedürftige Themen sollen nicht außen vor gelassen werden. Sie werden aufgenommen, mit den verantwortlichen Stellen disktuiert und von dort entsprechende Maßnahmen veranlasst, soweit dies möglich ist.

Der Stadtmarketingprozess, wie geht es weiter?

Der gesamte Stadtmarketingprozess ist darauf ausgerichtet, eine breite Aktzeptanz bei den Bürger*innen Dorstens zu schaffen. Denn, was Bürgerinnen und Bürger als überzeugte „Botschafter*innen“ in ihrer Stadt bewirken können, übersteigt die Wirkung jeder noch so starken Werbekampagne!

Bald starten zusätzliche Bürgerbefragungen und Interviews sowohl in Gruppen als auch in Einzelgesprächen mit Multiplikatoren und Experten in den elf Stadtteilen.

Bestimmte Zielgruppen, wie z.B. Jugendliche, Menschen mit Migrationsgeschichte, Unternehmen, Handel, Touristik erhalten eigene Workshopformate und Veranstaltungen.

Für den Stadtmarketingprozess war es wichtig, die Beteiligung der Bürger*innen  vorausgehen zu lassen, um dann mit diesen Ergebnissen gezielt an Jugendliche, Unternehmen und Touristiker heranzutreten und deren Ideen, Anmerkungen und Ergänzungen aufzunehmen.

Begleitet wird der Prozess von drei Projektgruppen von Studierenden der Ruhr Uni Bochum und der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen mit den folgenden Projektarbeiten:

  • Eine Marke für Dorsten – Ein Workshop für Verwaltung und Politik <(Masterstudenten der Sozial- und Politikwissenschaften der RUB)
  • Digitale Beteiligungsmöglichkeiten – Wie kann man digital noch mehr/andere Bürger*innen einbeziehen? (Masterstudenten der Sozial- und Politikwissenschaften der RUB)
  • Kampagnenidee für das Stadtmarketing (Studierende Public Relation der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen)

 

Nach den Sommerferien werden erste Ergebnisse der bisherigen Arbeitsschritte im Stadtmarketingprozess veröffentlicht. Dann beginnt auch die „Heimatwerkstatt Dorsten“ unter der Leitung der Stadtagentur. Die Heimatwerkstatt wird durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Unter künstlerischer Beteiligung werden Werte, Traditionen, Aspekte wie Zusammengehörigkeit, Kooperation, Miteinander, Identität sowie Image und Engagement in Dorsten, im Stadtteil und über den eigenen Stadtteil hinaus herausgearbeitet. Die zentralen Fragen dabei sind: Was verbindet mich mit meiner Stadt, kenne ich die Geschichte Dorstens, wie kann Dorsten lebenswert bleiben und nach außen für andere lebenswert erscheinen, welche Potenziale nutzen wir und welche sind bisher nicht erkannt worden? Die Geschichten Dorstener Bürger*innen werden aufgenommen und künstlerisch bearbeitet. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, da Interessierte offen in den Prozess gehen sollen.

Hoffentlich können für die Heimatwerkstatt wieder viele Menschen aus Dorsten für eine aktive Teilnahme gewonnen werden. Denn, das Bürgerengagement zeichnet Dorsten aus! „Dorsten ist eine Gemeinschaft und die Dorstener gestalten aktiv ihren Lebensraum!“ – so die Aussage der Teilnehmenden aus den Gesprächsrunden.

 

Weitere Infos rund um das Thema Stadtmarketing:

Sabine Fischer (Stadtagentur/stadtinfo)
Telefon: 0 23 62 30 80 8 10
E-Mail: stadtinfo@dorsten.de